· 

Rund 280 Beschäftigte der Nachtschicht in Winsen (Luhe) streiken für die Anerkennung der Tarifverträge

 

„Exklusive Prime Day Rabatte für Kunden, für uns gibt aber nur 3 % Lohnerhöhung, damit können wir unsere Kosten nicht decken“, empört sich eine Streikende. Durch die hohe Teilnahme am Streik hätten nach internen Angaben zufolge bis zu 12.000 Pakete nicht bearbeitet werden können.

 

„Amazon sollte endlich Verantwortung übernehmen und den Beschäftigten tarifliche Sicherheit ermöglichen, statt einseitige Lohnpolitik zu betreiben“, so ver.di Gewerkschaftssekretärin Havva Öztürk, „den unternehmerischen Erfolg hat Amazon ihren Beschäftigten zu verdanken, es ist längst an der Zeit, die Forderung der Beschäftigten ernst zu nehmen“.

 

Andere Amazon Standorte beteiligen sich ebenfalls an den Streiks vor den Prime Days. „Wir solidarisieren uns mit allen Streikenden und werden uns auch weiterhin für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen“, verkündet eine Streikende des Winsener Standortes mit voller Stolz über den überwältigenden Streik der Nachtschicht. Und ergänzt: „Alles wird teurer. Es wird endlich Zeit, dass unsere Löhne auch steigen“.

 

Amazon hat zwar die Stundenlöhne in den vergangenen Jahren wiederholt erhöht, jedoch bleiben die Einkommen der Beschäftigten durch längere Arbeitszeiten und niedrige oder fehlende Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld oft um mehrere hundert Euro unter denen ihrer Kolleginnen und Kollegen in vergleichbaren tarifgebundenen Unternehmen.